EIN STÜCK: TSCHECHIEN 2018 : Biografien

Biografien der Dramatiker*innen und Regisseurinnen des diesjährigen Festivals tchechischer Gegenwartsdramatik

Dramatiker*innen

David Drábek | Foto: privat

David Drábek

(*1970) studierte Film- und Theaterwissenschaft an der Philosophischen Fakultät der Palacký-Universität in Olomouc. Als Dramaturg und Regisseur arbeitete er an mehreren Theatern, u. a. am Moravské divadlo/Mährischen Theater in Olomouc und am Theater Minor in Prag. Von 2008 bis 2017 war er künstlerischer Leiter des Klicperovo divadlo / Klicpera-Theaters in Hradec Králové.

Er ist ein vielseitiger Autor grotesker Theaterstücke und Cabarets, in denen er die melodramatische Welt der heutigen Medien unter die Lupe nimmt und sich stark mit der Mentalität der tschechischen Gesellschaft auseinandersetzt. Viele seiner Stücke bringt er selbst als Regisseur auf die Bühne, z. B. Hořící žirafy / Brennende Giraffen (UA 1994, 1. Platz beim Alfréd-Radok-Dramenwettbewerb 1994), Jana z parku / Jana aus dem Park (UA 1995), Kosmická snídaně aneb Nebřenský / Kosmisches Frühstück oder Nebřenský (UA 1997), Kostlivec v silonkách / Knochenmann in Feinstrümpfen (UA 1999), Kostlivec: vzkříšení / Knochenmann: Auferstehung (UA 2003), Čtyřlístek! / Vierblättriges Kleeblatt (nach einem berühmten Kinder-Comic, UA 2004), Akvabely / Kunstschwimmer (UA 2005, 1. Platz beim Alfréd-Radok-Dramenwettbewerb 2004, DSE 2010, Hessisches Staatstheater Wiesbaden; als Hörspiel: Kulturradio vom RBB, 2007), Sněhurka – Nová generace / Schneewittchen – Neue Generation (UA 2006), Planeta opic aneb Sourozenci Kaplanovi mezi chlupatci / Planet der Affen oder Die Geschwister Kaplan unter den Haarigen (UA 2006), Náměstí bratří Mašínů / Gebrüder-Mašín-Platz (UA 2009, 2. Platz beim Alfréd-Radok-Dramenwettbewerb 2008, 1. Platz für das beste inszenierte tschechische Stück des Jahres beim Alfréd-Radok-Preis 2009), Ještěři / Echsen (UA 2009), Sherlock Holmes: Vraždy vousatých žen / Sherlock Holmes: Morde der bärtigen Frauen (UA 2010), Koule / Einsame Spitze (UA 2011), Jedlíci čokolády / Schokoladenesser (UA 2011, 1. Platz für das beste inszenierte tschechische Stück des Jahres beim Alfréd-Radok-Preis 2011), Velká mořská víla / Die große Meerjungfrau (UA 2014) oder Unisex (UA 2015).

Er schreibt auch Hörspiele (z. B. Vykřičené domy / Anrüchige Häuser, Tschechischer Rundfunk Vltava 2007, Prix-Bohemia-Radio-Preis 2008) und arbeitet als Drehbuchautor für das tschechische Fernsehen (z. B. für die Kindersendung Kabaret z maringotky / Cabaret aus dem Zirkuswagen, 2010).

Sein Stück Koule / Einsame Spitze, zuerst als Hörspiel geschrieben, später als erweiterte Fassung am Klicpera-Theater von Drábek selbst sehr erfolgreich zur Uraufführung gebracht, erfuhr in der tschechischen Gesellschaft und in vielen Medien eine breite Resonanz, da es noch vor seiner Erstausstrahlung mit der bekannten sozialistischen Kugelstoßerin Helena Fibingerová in Verbindung gebracht wurde. Eine Klage des Tschechischen Athletenbundes wurde vom Gericht abgewiesen und dem Werk wurden rein künstlerische Absichten bescheinigt.

David Drábek lebt als freier Autor in Dobřichovice bei Prag und ist ab der Spielzeit 2018/19 als Hausregisseur und Autor beim Prager Verbund dreier Theater Městská divadla pražská tätig. Für das Theater Rokoko schreibt er zurzeit das Eröffnungsstück Iggy a Diana: Bojiště Praha / Iggy und Diana: Schlachtfeld Prag.

 

René Levinský | Foto: Jakub Krofta

René Levínský

(*1970) studierte theoretische Physik an der Fakultät für Nuklearforschung und Physik-Ingenieurwesen der Tschechischen Technischen Hochschule, unterrichtete an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg und arbeitete dann am Max-Planck-Institut für Ökonomik. Heute arbeitet im Zentrum für Ökonomieforschung und Graduiertenbildung an der Karlsuniversität in Prag (Center for Economic Research and Graduate Education, kurz: CERGE-EI).

Als Dramatiker ist er einer der vielseitigsten Künstler in der tschechischen Theaterlandschaft mi teinem Sinn für grotesk pointierte Bühnensprache. Seine Stück schrieb er zuerst für die von ihm 1988 mitgegründete Gruppe Nejhodnější medvídci (dt. Die allerliebsten Teddybären). In 2016 gründete er Divadlo Vojty Oláha (dt. Vojta-Oláh-Theater). Ein wichtiger Regisseur seiner Stück ist Andrej Krob, der berühmte Interpret der Theaterstücke von Václav Havel.

In seinen Stücken arbeitet Levínský gern mit Mitteln der Parodie – im Stück Kašpárek, četník koločavský / Kasperle, der Gendarm von Koločava, geschrieben unter dem Pseudonym Šimon Olivětín (UA 1997, Nejhodnější medvídci, Apart klub, Prag) parodiert er die grobe Komik der volkstümlichen Kasperle-Stücke, im Stück Harila aneb Čtyři z punku a pes / Harila oder Vier Punksoldaten und ein Hund, geschrieben unter dem Pseudonym Helmut Kuhl (UA 2006, Nejhodnější medvídci, Divadlo 29, Pardubice und Divadlo v 7 a půl, Brno, Preis der Theaterzeitung 2007) nimmt er sich die Stücke des In-Yer-Face-Theaters als Vorlage, in einer Geschichte, die vier deutsche Punks und einen Hund über das Ende der westlichen Zivilisation sinnieren lässt. Zurzeit feiert er Erfolge im Nationaltheater Prag, wo sein Stück Dotkni se vesmíru a pokračuj / Berühre das Weltall und mach weiter (UA 2016, Nationaltheater, Prag) gespielt wird. Inspiriert von der Geschichte des Mathematikers Ilya Rips führt uns Levínskýs Stück in die Welt der grotesken Abgründe großer wissenschaftlicher Entdeckungen.

Anhand von seinem Stück Ještě žiju s věšákem, čepicí a plácačkou (dt. Ich lebe noch mit Kleiderhaken, Mütze und Kelle) wurde 2006 ein Film gedreht (Regie: Pavel Göbl).

Sein Stück Nawratilowa, Szymczykova (Planoucí srdce) / Nawratilowa, Szymczykova (Flammendes Herz), geschrieben unter dem Pseudonym Leo Egerstein (UA 2009), schrieb er als Auftragswerk für Západočeské divadlo/Westböhmisches Theater in Cheb (dt. Eger).

 

Anna Saavedra | Foto: privat

Anna Saavedra

(*1984) studierte Theaterdramaturgie an der Janáček-Akademie der musischen Künste in Brno. Sie war Mitglied mehrerer Theatergruppen wie Ateliér, Studio Dům der Regisseurin Eva Tálská am Theater Husa na provázku / Ganz an der Schnur sowie der Clownsgesellschaft Champ de tension.

Ihre sozialkritischen und feministischen Stücke beweisen viel Gespür für die Theatralität der Sprache, darunter Česká měna / Tschechische Währung (UA 2011), Tajná zpráva z planety matek: Mamma guerilla / Geheimbericht vom Planeten der Mütter: Mamma-Guerilla (UA 2012, der Text entstand im Rahmen ihrer Residenz am Zentrum für zeitgenössische Dramatik des Theaters Divadlo Letí), Kuřačky a spasitelky / Raucherinnen und Retterinnen (UA 2012, 1. Platz beim Ewald-Schorm-Preis 2011), Dealeři fyzické lásky / Dealer der körperlichen Liebe (UA 2012), Dům U Sedmi švábů / Haus zu den sieben Kakerlaken (UA 2013, 3. Platz beim Ewald-Schorm-Preis 2010), Poslední vlak do Hameln / Letzter Zug nach Hameln (UA 2013), Olga: Horrory z Hrádečku / Olga: Horror im Hause Havel (UA 2016, Preis der Theaterkritik für das beste tschechische Stück des Jahres, als Gastspiel in der Inszenierung von Theater Divadlo Letí, Regie Martina Schlegelová, beim Festival Ein Stück: Tschechien).

Sie schreibt auch Prosa, ihre Erzählung Ley lines erhielt den Preis des internationalen Literaturwettbewerbs Narraton V4 tournée (2013); Hörspiele für Kinder, für den Tschechischen Rundfunk schrieb sie das Märchen Hubert a čarodějův kufr / Hubert und der Koffer des Magiers (2016); oder Adaptionen klassischer Stücke für das heutige Theater, z. B. Eva, Eva nach dem Stück Gazdina roba (volkstümliche pejorative Bezeichnung einer Frau/Haushälterin, die ihren Mann verlassen hat) von Gabriela Preissová (UA 2016).

Im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit dem Verein Tripitaka entstanden sozial-theatrale Arbeiten wie das Stück Paso a paso: Cesta zraněného bojovníka / Paso a paso: Der Weg des verwundeten Kämpfers (UA 2011), eine Verarbeitung von Lebensgeschichten junger Menschen aus Kinderheimen und SOS-Kinderdörfern, oder das dokumentarische Stück Samodiva, divadelní blues pro sólo matky / Alleindiva, Theaterblues für Solo-Mütter (UA 2013), geschrieben anhand von Geschichten alleinstehender Mütter, in beiden Inszenierungen von den Protagonist*innen selbst gespielt.

Von 2011 bis 2015 war sie Dramaturgin des Theaters HaDivadlo. Heute lebt sie als freie Autorin in Brno.

 

Roman Sikora | Foto: privat

Roman Sikora

(*1970) arbeitete nach seiner Ausbildung zum Elektriker und Schlosser im Stahlwerk seiner Geburtsstadt Třinec, bevor er Regie und Dramaturgie an der Janáček-Akademie der musischen Künste in Brno studierte. In seinen Theaterstücken reagiert er mit eigensinnigem Humor auf kamilaaaaadddddie aktuelle gesellschaftspolitische Situation und analysiert die Machtstrukturen einer von der Marktwirtschaft dominierten Gesellschaft. Zu seinen bekanntesten Stücken gehören: Smetení Antigony / Antigone weggefegt (UA 1998, 2. Platz beim Alfréd-Radok-Dramenwettbewerb 1997), Sodomagomora! / Sodom und Gomorra! (UA 1995), Tank / Der Panzer (UA 1996), Vlci / Die Wölfe (UA 1997), Nehybnost / Starre (UA 1998), Opory společnosti / Die Stützen der Gesellschaft (UA 2000) und Smrt talentovaného vepře / Tod eines talentierten Schweins (UA 2008). Sein internationaler Durchbruch gelang ihm mit dem Stück Zpověď masochisty / Bekenntnis eines Masochisten (UA 2011, der Text entstand im Rahmen seiner Residenz am Zentrum für zeitgenössische Dramatik des Theaters Divadlo Letí und wurde dort uraufgeführt). Dieses Stück ist zurzeit das meistgespielte tschechische Theaterstück auf ausländischen Bühnen, auf Deutsch wurde es 2011 beim Stückemarkt des Theatertreffens in Berlin szenisch gelesen und danach zweimal inszeniert (Konzert Theater Bern 2013, Theater Dortmund 2015), in Polen wurde das Stück vor kurzem gleich an fünf Theatern gespielt. Aktuell wird eine italienische Premiere beim Festival Primavera dei Teatri in Castrovillari vorbereitet. Sein viel diskutiertes Stück Pohřbívání / Das Begräbnis (UA 2012) ist eine fiktive szenische „Reportage“ über die Beisetzung des damaligen Präsidenten Václav Klaus. Das Stück Tři dny aneb Sestuv a vzestup pana B. / Drei Tage oder Abstieg und Aufstieg des Herrn B. (UA 2014) ist eine Art Fortsetzung von Sikoras Bekenntnis eines Masochisten – eine erneute Auseinandersetzung mit der globalisierten Marktwirtschaft und ihren skrupellosen Gesetzen. Zusammen mit Dodo Gombár schrieb Sikora das Funk-Musical Poleláři / Müllmänner (UA 2015). Im Auftrag des Schauspielhauses Graz schrieb er das Stück Na cestě k vítězství / Auf dem Weg zum Sieg (szenische Lesung 2015). Für sein Stück Zámek na Loiře / Schloss an der Loire (UA 2018), in dem ein hoher tschechischer Politiker und Unternehmer seine Frau auf einem prunkvollen französischen Schloss einsperrt, da sie ihn zu Hause mit ihren Äußerungen in den Medien diskreditiert, erhielt er den ersten Preis beim Festival Talking About Borders des Staatstheaters Nürnberg. Seine Stücke wurden in viele Sprachen übersetzt und inszeniert. Sikora übersetzt aus dem Polnischen (z. B. Małgorzata Sikorska-Miszczuk), unterrichtet Szenisches Schreiben an der Theaterakademie der musischen Künste in Prag und lebt als freier Autor und Theaterkritiker.

 

David Zábranský | Foto: Lukáš Havlena

David Zábranský

(*1977) studierte Medien- und Rechtswissenschaften an der Karlsuniversität in Prag und arbeitete in mehreren Nichtregierungsorganisationen für Menschenrechte und Hilfe für geflüchtete Menschen. Er debütierte mit dem Roman Slabost pro každou jinou pláž / Schwäche für jeden anderen Strand (2006), für den er den Magnesia-Litera-Preis als Entdeckung des Jahres erhielt. Zu seinen weiteren Prosa-Werken gehören Šternův pokus milovat / Šterns Versuch zu lieben (2008), Kus umělce / Ein Künstlerstück (2011), Edita Farkaš (2011) und Martin Juhás čili Československo / Martin Juhás oder die Tschechoslowakei (2015, nominiert für den Magnesia-Litera-Preis). In seinem letzten Roman Za Alpami / Diesseits der Alpen (2017) untersucht er die tschechisch-deutschen Beziehungen anhand einer Familiengeschichte, die durch Flucht aus der sozialistischen Tschechoslowakei und Rückkehr in das hippe Prag der Nachwendezeit gekennzeichnet ist. Es ist ein nüchterner Bericht von der sinnentleerten europäischen Gesellschaft vor dem Hintergrund der Migrationsbewegungen und der Ära Donald Trumps.

Sein dramatisches Schaffen begann mit dem Hörspiel Hudba! Konečně! / Musik! Endlich! (Tschechischer Rundfunk Vltava 2010). 2017 schrieb Zábranský sein erstes Auftragswerk für das Theater Studio Hrdinů in Prag mit dem Titel Herec a truhlář Majer mluví o stavu své domoviny / Der Schauspieler und Schreiner Majer äußert sich zum Zustand seines Heimatlandes (UA 2017; außerdem als Gastspiel beim Festival Ein Stück: Tschechien in Berlin). In dem Stück kreist er in Bernhard’scher Manier um das Thema Heimat und ihre Zuschreibungen, um nationales Selbstbewusstsein und die Rolle der Eliten, die dieses Selbstbewusstsein prägen.

David Zábranský arbeitet als Kommentator für verschiede Medien und lebt als freier Autor in Prag.

 

Regisseurinnen

Kamila Polívková | Foto: privat

Kamila Polívková

(*1975) studierte Bühnenbild an der Janáček-Akademie der Musischen Künste in Brno. Nach ihrem Studium realisierte sie über 100 Bühnen- und Kostümbilder in Tschechien, der Slowakei, Deutschland, Österreich und der Schweiz. Von 2004 bis 2012 war sie als Bühnen- und Kostümbildnerin am Prager Kammertheater tätig.

Kamila Polívková arbeitet regelmäßig mit Regisseur Dušan David Pařízek zusammen, u. a. am Deutschen Theater Berlin (Ko-Produktion mit den Salzburger Festspielen und dem Prager Kammertheater), Staatsschauspiel Dresden, Deutschen Schauspielhaus Hamburg, Residenztheater München, Düsseldorfer Schauspielhaus und Burgtheater Wien.

2009 gab sie mit der Adaption und Inszenierung von Thomas Brussigs Helden wie wir ihr Regiedebüt am Prager Kammertheater, wo Inszenierungen von Horvaths Glaube Liebe Hoffnung und die Uraufführung von Katharina Schmitts SAM folgten. Seit 2012 ist sie Hausregisseurin am Prager Theater Studio Hrdinů (dt. Studio der Helden). Dort inszenierte sie bislang Sorokins Der Tag des Opritschnik (UA 2013), ihre und Simona Petrůs Textcollage Mileniny recepty (dt. Milenas Rezepte, UA 2013), Schimmelpfennigs Das Reich der Tiere (UA 2014), Sjóns Skugga Baldur (UA 2016, Ko-Produktion mit der Galerie der Stadt Reykjavík) sowie die Uraufführung von David Zábranskýs Der Schauspieler und Tischler Majeräußert sich zum Zustand seines Heimatlandes (UA 2016). Ihre Inszenierung Skugga Baldur wurde 2016 mit dem Preis der Prager Theaterzeitung in der Kategorie »Alternatives Theater« ausgezeichnet. Am Schauspiel Hannover gestaltete sie Kostüme für Friedrich Schillers Maria Stuart (2015) und Macht und Widerstand nach Illija Trojanow (2016).

Ihre neueste Regiearbeit ist Macocha (dt. Der Abgrund) nach dem gleichnamigen Roman von Petra Hůlová (Studio Hrdinů, UA 2017).

 

Martina Schlegelová | Foto: privat

Martina Schlegelová

(*1981) studierte Dramaturgie und Regie an der Theaterakademie der musischen Künste in Prag. Schon während des Studiums interessierte sich für die Gegenwartsdramatik und die freie Szene und wurde 2006 künstlerische Leiterin des freien Theaters Divadlo LETÍ, mit dem sie die „Leidenschaft für neue Stücke“ (das Motto von Divadlo LETÍ) verbindet.

Für Theater LETÍ führte sie Regie bei mehr als zehn Inszenierungen und richtete mehr als zwanzig szenische Lesungen ein. Ihre bislang erfolgreichste Inszenierung war Olga (Horror im Hause Havel) / Olga (Horrory z Hrádečku), die im letzten Jahr mehrere Prestigepreise der tschechischen Theaterlandschaft gewonnen hat und für etliche nominiert wurde.

Als Regisseurin ist sie auch für andere Theater tätig, z. B. Divadle Josefa Kajetána Tyla / Josef-Kajetán-Tyl-Theater in Pilsen, Slovácké divadlo / Slowakisches Theater in Uherské Hradiště (dt. Ungarisch Hradisch), Theater HaDivadlo in Brno (dt. Brünn) oder Divadle Felixe Xavera Šaldy /Felix-Xaver-Šalda-Theater in Liberec (dt. Reichenberg). Von 2007 bis 2017 unterrichtete sie am Institut für Theorie und Kritik der Theaterakademie in Prag, wo sie sich habilitierte. Sie übersetzt zugleich aus dem Englischen, vor allem die aktuelle britische Dramatik. Von 2013 führt sie Regie auch bei Hörspielen des tschechischen Rundfunks, sie gewann schon zweimal den wichtigen tschechischen Hörspielpreis Prix Bohemia Radio für bestes Hörspiel des Jahres.

Seit Februar 2018 ist sie neben Theater Divadlo LETÍ auch künstlerische Leiterin des Schauspiels am Theater Jihočeské divadlo / Südböhmisches Theater in České Budějovice (dt. Budweis).