Der Theatertext Love is in the hair von Laetitia Ajanohun ist so etwas wie eine Partitur gegen das Schweigen. Es sprechen die Stimmen Schwarzer Frauen und Männer, die in Frankreich leben. In rhythmischen Dialogen entspannt sich eine Debatte über Rassismus im Job, in Beziehungen, im öffentlichen Raum: eine vielstimmige Zeug*innenschaft mit als verbindendem Motiv die Erfahrung, auf rassifizierende Zuschreibungen reduziert zu werden und das Gefühl des Fremdsein in einem Land, in dem sich afropäische Menschen noch immer nicht zuhause fühlen können.
Die deutsche Übersetzung von Love is in the hair wird von Miriam Ibrahim szenisch und musikalisch eingerichtet.
Laetitia Ajanohun (1978*), in Belgien geboren, schrieb zahlreiche Theaterstücke, darunter „La Noyée“, herausgegeben von L’Harmattan, „Les mots sont manouches“ erschienen bei Lansman, „Le Décapsuleur“ und „Francofictions“, die in Passage(s) libres courts des Pariser Theaters Le Tarmac erschienen. „Love is in the hair“, ein Auftragswerk der Theatergruppe For Happy People and Co, entstand in der Spielzeit 2019/20 im Rahmen des Festival de Val d’Oise. Für dieses Stück erhielt sie eine Förderung vom französischen Kulturministerium und dem Theaterfonds der SACD. Sie lebt in Paris.
Das Projekt „Afropéennes – Afropäerinnen“ umfasst vier Veranstaltungstage mit öffentlicher Paneldiskussion und szenischen Lesungen in verschiedenen Berliner Spielstätten im Zeitraum März bis November 2020. Übersetzt und performt werden vier Texte von vier Autorinnen (Penda Diouf, Eva Doumbia, Rébecca Chaillon, Laetita Ajanohun), die sich das Konzept der „Afropéanité“, einer afro-europäischen Identität, auf unterschiedliche Weise künstlerisch aneignen.
Do. 22. Oktober 2020, 20:00 Uhr
„Love is in the Hair“: Szenische Lesung
Regie: Miriam Ibrahim
Mit Lebo Masemola, Tarik Tesfu, Maya Alban Zapata und Asad Schwarz
Übersetzung ins Deutsche: Yvonne Griesel
Moderation: Charlotte Bomy/Lisa Wegener
Verdolmetschung: Anna Bodenez
Literaturhaus Lettrétage
Mehringdamm 61, 10961 Berlin