Zwei Vorstellungen 67/871. Leningrader Blockade

Koproduktion mit dem Teatr Pokoleniy, St. Petersburg

bei der BIENNALE THEATER HANSE 2019

Angreifer im Siegeswahn. Unterlegene Verteidiger. Helden, die zu Verlierern werden. Opfer, die zu Helden stilisiert werden. Erinnerungen an Hunger. Dokumente des Vernichtungswahns. Nazis, Sowjets, Menschen. 67/871 ist ein Theaterabend der Extreme. 67 Geschichten aus 871 Tagen der Besetzung Leningrads während des Zweiten Weltkriegs, von der russischen Autorin Elena Gremina zusammengefügt und vom deutschen Regisseur Eberhard Köhler inszeniert.

Weit über eine Million Menschen sind zwischen dem 8. September 1941 und dem 25. Januar 1944 in der von der Wehrmacht eingeschlossenen Stadt Leningrad ums Leben gekommen. Die Erinnerung an eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht könnte in Russland und Deutschland nicht unterschiedlicher sein. In der einst belagerten Stadt gibt es eine Art verordnete Erinnerung an die Blokada. Die Zeit des Leidens wird als Heldengeschichte erzählt. Opfergeschichten haben bei der Schilderung des siegreichen Kampfs gegen den Faschismus kaum Platz. In Deutschland droht die Erinnerung an die Blockade ganz zu verblassen. Sie ist eine Leerstelle in der Erinnerung. Ist eine Verständigung über diese große Katastrophe überhaupt noch möglich? Die russisch-deutsche Koproduktion von Drama Panorama e. V. und Teatr Pokolenyi (Theater der Generationen) möchte genau das ausloten.

25.09.2019 | 20.00 Uhr | Theater unterm Dach
Danziger Straße 101 | 10405 Berlin

27.09.2019 | 20:00 Uhr | Gustav-Adolf-Saal (Jakobikirche), Jacobiturmstr. 28 | 18439 Stralsund

Beketov, Hoss, Anisimov, Polyakova | Foto: Olga Feldman

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ sowie der Bundeszentrale für politische Bildung.