Internationalisierung der Theater – Thema der ITI-Jahrestagung in Braunschweig
„Die Arbeit von Theatern und Bühnen mit Geflüchteten darf sich nicht im Projektcharakter erschöpfen, sondern muss „in der Struktur der Kulturbetriebe verankert“ werden. Das hat ITI-Präsident Joachim Lux jetzt im Vorfeld der diesjährigen ITI-Jahrestagung „Gekommen um zu bleiben. zu gestalten“ gefordert.
Es seien „wichtige Zeichen für eine Kultur der Vielfalt“, dass sich die Theater für die Themen der Geflüchteten engagierten, mit ihnen in einer Vielzahl von Projekten arbeiteten. Damit diese nicht ein „Katalysator des schlechten Gewissens der Mittelschicht“ blieben, sei die eigentliche Konsequenz, „die Theater flächendeckend zu verändern, in ihrem Programm und Personal,“ sagte Lux.
Der ITI-Präsident unterstrich zugleich, es gehe bei der Öffnung der Häuser „nicht vorrangig um ein soziales Projekt.“ Anzustreben sei vielmehr eine „Arbeit mit hohem künstlerischem Anspruch und um die Aufnahme anderer Sichtweisen, auf der Bühne und in den Entscheidungsebenen.“
Mit der Jahrestagung 2018, die unter dem Dach des Theaterfestivals „Theaterformen“ am 16. und 17. Juni in Braunschweig stattfindet, will das ITI mit Künstler*innen und Förderinstitutionen in offenen Diskussionsforen erörtern, inwieweit und in welcher Form das Internationale in den Theatern angekommen und für diese schon prägend geworden ist. Dabei soll auch der Frage nachgegangen werden, welche berufliche Entfaltungsmöglichkeiten Künstler*innen, die aus ihren Heimatländern geflüchtet sind, an deutschen Theatern geboten werden, wie Teilhabe und Diversität entstehen.
Dazu berichten werden während der Jahrestagung unter anderem Krystel Khoury vom Open Border Ensemble der Münchner Kammerspiele, Amal Omran vom Ma’louba Collective am Theater an der Ruhr, Mülheim, sowie Maryam Abu Khaled vom Exil Ensemble des Gorki Theaters Berlin. Die syrische Choreografin Mey Seifan, bis 2011 Leiterin des Internationalen Tanzfestivals in Damaskus, schildert ihre Arbeitserfahrungen in der Künstlergruppe Tanween Company (Berlin/München).
Das ausführliche Programm und Informationen über weitere Akteur*innen der Jahrestagung finden sich auf der ITI-website unter https://www.iti-germany.de/ueber-uns/iti-jahrestagung/
Hier lässt sich auch das vollständige Interview mit ITI-Präsident Joachim Lux nachlesen.