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Lesung & Gespräch anlässlich des Gedenktages an die Befreiung von Auschwitz vor 80 Jahren

Heide Simon 

liest

„ICH WILL KEINEN TROST VON NIEMANDEM“

von Max Aub

in der deutschen Fassung von Stefanie Gerhold

Theaterrechte bei Hartmann&Stauffacher

Montag, 27.01.2025 um 20:00 Uhr im Theater unterm Dach

Wien 1938, nach dem „Anschluss“ Österreichs. Die Jüdin Emma lebt nach der Enteignung ihrer Wohnung noch geduldet in der Dachkammer des Hauses und schlägt sich als Putzfrau eines Theaters  durch. Ihre Trauer um ihren in Dachau ermordeten Mann Arnolf und den ungeklärten Tod ihres in Spanien umgekommenen Sohnes Samuel hat sich in kalte Wut verwandelt, mit der sie, wie eine Zeitzeugin wider Willen, die Verrohung und Gräuel beobachtet, zu denen ehemals freundliche Nachbarn und Mitmenschen plötzlich fähig sind. Mit erschreckender Distanz registriert sie den Jubel um die brennende Synagoge und berichtet ihrem toten Arnolf täglich von den Demütigungen, die sie mit ansehen und selber ertragen muss. Aber aufgeben – wie ihre beste Freundin – will sie nicht. Sie will zusehen, welche Hölle die Verantwortlichen des Regimes einmal erwartet. Als getaufte  Katholikin glaubt sie an göttliche Gerechtigkeit. Gegen die Kälte beschwört sie oft humorvoll Szenen ihrer glücklichen Ehe, mit kleinen Streitereien, Ängsten, Eifersucht und fragt sich zugleich, ob ihr politisch früher desinteressiertes Dahinleben in ruhigem Wohlstand nicht auch Mitschuld trägt an ihrem jetzigen Elend.

Max Aub  – Sohn dt./franz./jüdischer Eltern, in Paris geborener, in Spanien aufgewachsener Schriftsteller und Dramatiker – hat diesen Monolog 1939 im Pariser Exil auf Spanisch geschrieben und durch Lager-, Kriegs- und weitere Exiljahre gerettet. Die deutsche Fassung des von der Übersetzerin Stefanie Gerhold im Nachlass von Max Aub entdeckten, hellsichtig vorausschauenden Textes  wird in einer Erst-Lesung vorgestellt. 

Es liest Heide Simon. Regie:  Alexander Schröder.

Anschließend lädt das TuD zu einem moderierten Publikumsgespräch (Hedda Kage) mit der Übersetzerin Stefanie Gerhold und den beiden Künstler*innen ein.

Karten und Reservierungen hier auf der Website des Theaters.

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