„Depressive Kinder“ führen durch das Prager Kulttheater Venuše ve Švehlovce

07.06.2021 um 17:00 Uhr – Livestream auf der Website des Ballhaus Ost mit Publikumsfragen

Nachsehbar bis Ende Juni auf www.ballhausost.de und hier:

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„Depressive Kinder“ proben in Venuše ve Švehlovce die neue Inszenierung Šwejk | Foto: Depresivní děti touží po penězích

Die Theatergang Depresivní děti touží po penězích (dt. Depressive Kinder gieren nach Geld) sollte im Rahmen des Festivals Ein Stück: Tschechien mit der Inszenierung Der Untergang des Hauses Usher im Ballhaus Ost gastieren. Statt zum Berliner Publikum nach Berlin zu reisen, nimmt sie uns mit nach Prag auf eine sinnlich-satirische Tour durch ihre Spielstätte, den Theater-Kultraum Venuše ve Švehlovce.

Der alte Ballsaal im Stil des Rondokubismus befindet sich im Prager Szeneviertel Žižkov. Schauen Sie mit uns hinter die Kulissen einer Bühne, die zwar leer, aber voller Sehnsucht nach Theater und Publikum ist. Sie werden in die intimsten Räume geführt und entdecken das Innenleben eines Theaterorganismus, der alternative Überlebensstrategien entwickelt. Was machen die Schauspieler:innen, wenn Sie nicht auf der Bühne stehen? Und findet tatsächlich kein Theater statt?

Anschließend sprechen wir mit dem künstlerischen Leiter und Regisseur des Theaters Jakub Čermák, dem diesjährigen Preisträger des Preises der Theaterkritik in der Kategorie „Pandemisches Theater“, über die Arbeit seiner „Gang“ und seine aktuellen Projekte.

Jakub Čermák | Foto: privat

Auf Tschechisch und Deutsch mit Verdolmetschung in beide Sprachen.

Die Theatergang Depresivní děti touží po penězích (dt. Depressive Kinder gieren nach Geld) wurde 2004 unter der künstlerischen Leitung von Regisseur Jakub Čermák gegründet und arbeitet zwischen Happening, Performance, Site Specific, Video Art und  Schauspiel. Als Vorlage dienen oft klassische Stoffe, die experimentell adaptiert werden – so auch in der Inszenierung Der Untergang des Hauses Usher (2018). Hier nimmt sich Čermák der klassischen Horrorerzählung von E. A. Poe an, das Geschehen situiert er aber im Sudetenland, das nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung zur Geisterlandschaft mutierte. Das Theater arbeitet auch immersiv – z. B. konnten die Zuschauer:innen in der Performance Bordel L’Amour (2018) in privaten Räumen verschiedene Formen von Liebe erleben. Čermák erhielt 2020 den tschechischen Preis für innovatives Theater Česká divadelní DNA für seinen Beitrag zum neuen Theater, und 2021 wurde seiner Video-Adaption von Pest von Albert Camus unter dem Titel (MEMENTO) Mor der Preis der Theaterkritik für das „beste Theater in der Pandemie“ zuerkannt.

In Zusammenarbeit mit Ballhaus Ost und dem Tschechischen Zentrum Berlin.

Gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds