mit Lydia Nagel und Florian Hein
20. November 2023, 10-18 Uhr
Refugio Berlin, Lenaustr. 3-4, 12047 Berlin
Ausgehend von der Annahme, dass Sprechen immer auch Handeln bedeutet, möchten wir in der Werkstatt verschiedene sprachwissenschaftliche Ansätze vorstellen und Grundideen der Sprechakttheorie in kleinen, praktischen Übungen erfahrbar machen. Die ursprünglich in Sprachphilosophie und Linguistik entwickelte Sprechakttheorie kann auch für das Theater und viele Fragen der Übersetzung für die Bühne und auf der Bühne kreative Impulse geben.
Anhand von Auszügen aus Texten der Teilnehmenden und weiteren Textbeispielen möchten wir gemeinsam zunächst exemplarisch verschiedene Sprechakte identifizieren und der Frage nachgehen, welche Aspekte der Theorie sprachübergreifend für die Praxis nutzbar gemacht werden können. In den praktischen Übungen stellen wir das Verhältnis der Textbeispiele zu ihren möglichen, praktischen Darstellungen auf der Bühne in den Vordergrund. In verschiedenen Versuchsanordnungen werden wir die vielfältigen Bedeutungs- und Handlungsebenen, die sich aus dem Sprechakt ergeben, beleuchten.
Wir planen die Werkstatt für ca. 15 Personen. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir freuen uns auf interessierte Übersetzende, Autor:innen und Theatermacher:innen und auf alle Sprachen. Die Arbeitssprache der Werkstatt ist Deutsch.
Anmeldungen bitte bis zum 05. November 2023 (gern auch früher) an lydia.nagel@drama-panorama.com mit einer kurzen Vorstellung und Erwartungen an die Werkstatt.
Optional freuen wir uns über die Zusendung eigener Übersetzungen oder Theatertexte, die wir im Rahmen der Werkstatt in Auszügen gemeinsam besprechen können. Für Rückfragen stehen wir natürlich jederzeit sehr gern zur Verfügung.
Lydia Nagel, Slawistin und Kulturwissenschaftlerin, übersetzt seit über zehn Jahren kontinuierlich aus verschiedenen slawischen Sprachen ins Deutsche. Zahlreiche Dramenübersetzungen, regelmäßige Stückempfehlungen für Verlage, Theater und Festivals, seit 2015 Leitung von Werkstätten zur Literatur- und Theaterübersetzung. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin für slawische Sprachwissenschaft am Institut für Slawistik der Universität Greifswald.
Foto: Christina Kurby
Florian Hein ist Regisseur, Chorleiter und Dramaturg. Nach seinem Studium der Schauspielregie an der HfS Ernst Busch realisierte er Inszenierungen etwa am Theater Dortmund, dem Residenztheater München und der Volksbühne in Berlin. Als Chorleiter war er u. a. für das Lausitzfestival tätig und konnte zuletzt chorische Musik für das Jüdische Museum Berlin komponieren. Als Dramaturg arbeitete er u. a. am Ballhaus Ost, in den Sophiensälen Berlin und dem Schauspiel Chemnitz.
Foto: Brian Morrow
Gefördert vom Deutschen Übersetzerfonds.