Ein Stück: Tschechien – Kohlhaas (nach Heinrich von Kleist)

Gastspiel von Lachende Bestien

Im Rahmen des Festivals Ein Stück: Tschechien 2023

12. November 2023 | 20 Uhr

Theater unterm Dach, Danziger Str. 101, 10405 Berlin

Karten kann man direkt über das Theater unterm Dach reservieren – hier ist der Link.

Kohlhaas (nach Heinrich von Kleist), von links Šimon Spišák, Michal Hába und Simona Hába Zmrzlá | Foto: Lachende Bestien

Kleists Held Michael Kohlhaas bricht das Gesetz und wendet in seinem Kampf für Gerechtigkeit Gewalt an. Das Theater Lachende Bestien sprengt die Grenzen der Interpretation und kommentiert das Geschehen. Wie soll man auf Ungerechtigkeit reagieren? Und kann Gewalt gerechtfertigt werden?

Mit Kohlhaas setzen Lachende Bestien ihre Linie des Autorentheaters fort, das die klaren Grenzen zwischen dem Persönlichen und dem Politischen aufzeigt, verfremdet und korrumpiert. Aufbauend auf den Prinzipien des Brecht’schen Theaters spielt die Gruppe ein interpretierendes Spiel mit dem Text des Stücks, und das Theater selbst ist das Material.

Konzept und Regie: Michal Hába, Šimon Spišák
Dramaturgie: Veronika Linka
Musik: Jindřich Čížek
Bühnenbild: Adriana Černá
Es spielen: Jindřich Čížek, Michal Hába, Simona Hába Zmrzlá, Šimon Spišák
Produktion: Hana Svobodová

Premiere am 20.01.2022

Auf Tschechisch mit deutschen und englischen Übertiteln. Anschließend Publikumsgespräch.

Übertitel: Martina Lisa (DE) und Ema Katrovas (EN), Redaktion und Matrix: Barbora Schnelle und Henning Bochert. In Zusammenarbeit mit PANTHEA / t5 SPECTITULAR GmbH.

Hier die Postkarte als PDF zum Herunterladen.

Lachende Bestien

Die Prager alternative Theatergruppe Lachende Bestien wurde bereits 2011 um den Regisseur Michal Hába, den Musiker Jindřich Čížek und die Bühnenbildnerin Adriana Černá gegründet. Die Gruppe gilt als eine der progressivsten Theatergruppen in Prag. Sie wurde in der Eliade-Bibliothek des Theaters Am Geländer (Divadlo Na zábradlí) in Prag gegründet, wo sie ihre erste Inszenierung 120 Tage der Freiheit (Nová-síť-Preis für den Performer Michal Hába) zeigte, eine Variation des umstrittenen Romans von de Sade, die sich mit den Grenzen der Vorstellungskraft befasste und die Zuschauer*innen zum zu einem aktiven Dialog eingeladen hat. Zu weiteren wichtigen Inszenierungen gehören die tschechische Uraufführung des Stücks Pornogeographie von Werner Schwab (Josef-Balvín-Preis) oder die Havel‘sche Inszenierung Ferdinand! (Ferdinande!), die im Geiste von Havels Einaktern das Thema des Intellektuellen im öffentlichen Raum aufgreift. 2017 inszenierte die Gruppe unter dem Titel SEZUAN (basierend auf Brecht) eine Adaption des Stückes Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht im Stil eines grotesk entfremdeten, appellativen Theaters. Ihr Repertoire umfasst hauptsächlich Originalprojekte, aber auch Adaptionen „traditioneller“ Theatertexte – wie Ibsens Volksfeind (2019) oder Roman Sikoras Schloss an der Loire (2020). Der Stil von Lachende Bestien wird stark durch die Musik und Live-Auftritte des Komponisten und Multiinstrumentalisten Jindřich Čížek geprägt.

Lachende Bestien setzen die Tradition des Brechtschen Theaters nicht nur mit verfremdendem Schauspiel, sondern vor allem mit einem analytischen Blick auf die Wirklichkeit fort. In ihren Projekten thematisieren und hinterfragen sie die Idee des Kapitalismus und setzen sich programmatisch mit sozialer Ungleichheit auseinander. Das Ergebnis dieser Profilierung ist ein gesellschaftskritisches Theater, das auch von Selbstironie und bissigem Humor geprägt ist.

Lachende Bestien sind im Prager Theater Divadlo X10 beheimatet.


Festivalleitung und Produktion: Barbora Schnelle und Henning Bochert

Presse: Augustin PR

Veranstaltungsbilder:

Von links: Šimon Spišák, Michal Hába
Von links: Michal Hába, JIndřich Čížek
Simona Hába Zmrzlá
Michal Hába agiert im Publikum
Podiumsdiskussion mit den Theatermacher*innen
Bis in die Puppen …

Copyright der Veranstaltungsbilder: Dina Karalash

Eine Veranstaltung von Drama Panorama: Forum für Übersetzung und Theater e. V. in Zusammenarbeit mit dem Tschechischen Zentrum Berlin, der Tschechischen Botschaft Berlin, gefördert durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin – Senatskanzlei, den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds und das Kulturministerium der Tschechischen Republik aus dem Programm Národní plán obnovy. Unterstützt durch das Theater unterm Dach.


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