67/871. LENINGRADER BLOCKADE – Die Russland-Premiere

67 Geschichten aus 871 Tagen der Leningrader Blockade

Russische Premiere in St. Petersburg am 27./28. Januar 2018

Weit über eine Million Menschen sind zwischen dem 8. September 1941 und dem 25. Januar 1944 in der von der Wehrmacht eingeschlossenen Stadt Leningrad ums Leben gekommen. Die Erinnerung an eines der schwersten Kriegsverbrechen der Wehrmacht könnte in Russland und Deutschland nicht unterschiedlicher sein. In der einst belagerten Stadt gibt es eine Art verordnete Erinnerung an die „Blokada“. Die Zeit des Leidens wird als Heldengeschichte erzählt. Opfergeschichten haben bei der Schilderung des siegreichen Kampfes gegen des Faschismus kaum Platz. In Deutschland droht die Erinnerung an die Blockade ganz zu verblassen. Sie ist eine Leerstelle in der Erinnerung. Ist eine Verständigung über diese große Katastrophe überhaupt möglich? Die russisch-deutsche Koproduktion 67/871 hat sich genau dieser Fragen angenommen. Entstanden ist in einem mehr als einjährigen künstlerischen Prozess der Dokumentartheatertext „67/871“ von Elena Gremina (Teatr.doc), der auf Interviews, Zeitzeugenberichten und Recherchen der St. Petersburger und Berliner Beteiligten des Projektes beruht.

Die Premiere im Berliner Theater unterm Dach zum Gedenken an den Beginn der Blockade am 8. September 2017 und zwei weitere Aufführungen waren bis auf den letzten Platz gefüllt – zum Premierenabend besuchten ebenfalls zahlreiche in Berlin lebende Überlebende der Blockade die Vorstellung.
Zum Jahrestag der Befreiung der Blockade, dem 27. Januar 1944, findet nun im unabhängigen St. Petersburger Teatr Pokoleniy (Theater der Generationen) die russische Premiere der zweisprachigen Berliner Fassung von Elena Greminas Stück sowie eine szenische Lesung statt. Für Juni 2018 ist die Arbeit an der vollständigen Version des Stückes „67/871“ in St. Petersburg geplant.

Veranstaltungshinweise:
http://www.pokoleniy.ru/afisha/blocada/
https://www.facebook.com/TeatrPokoleniy/

Dokumentartheater von Elena Gremina
Regie: Eberhard Köhler

DarstellerInnen: Susanne Hoss, Elena Polyakova, Stepan Beketov, Zenya Anisimov, Svetlana Smirnova
Sounds: Simon Ho
Bühne/Kostüm: Danila Korogodsky
Dramaturgie: Yvonne Griesel
Recherche: Andreas Rüttenauer
Übersetzung: Irina Bondas, Yvonne Griesel, Galina Klimowa
Technik: Valentin Levitskiy
Produktionsleitung: Barbara Anna Bernsmeier
Assistenz: Daria Malygina

Die deutsch-russische Koproduktion wird von Drama Panorama e.V. in Kooperation mit dem Teatr Pokoleniy durchgeführt.

Mit freundlicher Unterstützung der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ sowie der Bundeszentrale für politische Bildung.