Art Studio Théâtre erhält Drohungen

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A r t  S t u d i o  T h é â t r e

 Unterstützt von der Region Île de France

OFFENER BRIEF DES ART STUDIO THÉÂTRE

KAZEM SHAHRYARI, MORDDROHUNG TRIFFT AUF GLEICHGÜLTIGKEIT

Seit dem Ende seiner neuesten Inszenierung von „Bouge de là“ [„Weg da!“, d. Übers.] hat Kazem Shahryari Morddrohungen erhalten. Sie richten sich in Verbindung mit dem Theaterstück direkt gegen die Person Kazem Sharyaris und seinen menschlichen und künstlerischen Werdegang. Wir sind von dieser sehr beunruhigenden Situation zutiefst schockiert.

Wir möchten allen Personen danken, die das Theaterstück besucht haben. Diese Unterstützung hat uns sehr berührt. Wir denken auch an alle, die nicht kommen konnten, aber durch ihre Anrufe und Schreiben ihre Wertschätzung für Kazem und seine Arbeit zum Ausdruck gebracht haben.

Die Drohungen richten sich auch gegen das mit seinem Direktor solidarische Team des Art Studio Théâtre. Sie erfolgten über das Theatertelefon. Dies belegt, dass die künstlerische Arbeit Kazems getroffen werden soll, im Besonderen seine letzte Inszenierung.

Wir haben die Justizministerin, deren Unterstützung uns in der aktuellen Lage wichtig erschien, eingeladen, das Stück anzusehen. Sehr oft haben wir auch angeregt, das Theater der neuen Kulturabteilung des Pariser Rathauses vorzustellen und der des 19. Arrondissements, zu dem wir gehören.

Inzwischen erscheint uns das Schweigen, auf das wir gestoßen sind, wie ein Aufgeben, ein Mangel an Unterstützung für die Ziele, die das Art Studio Théâtre seit seiner Gründung verfolgt: Ein Ort zu sein der Begegnung und des Austausches von Ideen über das Theater, des sozialen Zusammenhalts und seiner Vielfalt, der Demokratisierung des Theaters und auch der Behandlung manchmal sensibler Themen wie der Stellung von Ausländern in Frankreich und der Ausländerpolitik.

Diese Situation treibt uns um. Wir würden uns wünschen, dass Sie, unabhängig davon, ob sie Kazem nahestehen oder seine Überzeugungen teilen oder nicht, dafür eintreten, dass jeder Künstler das Recht hat, sich ohne Druck und Drohungen kundzutun, egal, wie bekannt er ist.

Sein Theaterschaffen und sein dichterisches Wirken haben Kazem 1983 gezwungen, ins Exil nach Frankreich zu gehen, dessen Staatsbürger er jetzt ist. Er ging davon aus, hier seine demokratischen Ideen vertreten zu können, hat in Paris schnell die Arbeit für die Freiheit aufgenommen und 1986 das Art Studio Théâtre gegründet.

Es liegt jetzt an uns, ihm zu zeigen, dass er Recht hatte.

Das Team des Art Studio Théâtre

[Übers.: Wolfgang Barth]

 

L’Art Studio Théâtre- Théâtre de l’AST

Unterstützt durch die Région Île de France

Direktion Kazem Shahryari

Gegründet 1986

Mail : ast@artstudiotheatre.org

Tel. : +33 1 42 45 73 25

http://artstudiotheatre.org

Postadresse : 299, rue de Belleville

Eingang über 120bis rue Haxo 75019 Paris

Metro : Télégraphe oder Porte des Lilas

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